„Showrooming“ war eines der Probleme, die genannt wurden. Hierbei geht es darum, dass sich Kunden im Fachgeschäft informieren und anschließend die Produkte in einer anderen Farbe oder Größe oder auch vergünstigt über das Internet beziehen. „Durch die Integration von Technologien auf der Verkaufsfläche“, so Theresia Mennekes, „können dem Kunden mittels geeigneter Applikationen oder Softwares für Tablets oder TV-Screens Produktinformationen zugänglich gemacht werden.“ Mittels Nutzung eines digitalen Warenwirtschaftssystems beispielsweise könnte der Kunde prüfen, ob die Ware vor Ort in einer anderen Größe oder Farbe erhältlich ist. Damit würde man dem Kunden einen umfangreichen Service bieten und stärker darauf Einfluss nehmen, seinen Kauf im Fachgeschäft zu tätigen. Ebenso könnte die Kundenkommunikation unter Verwendung neuer Technologien optimiert werden, da der Händler die Zeit mit dem Kunden effektiver nutzen kann und nicht im Lager nachsehen muss, ob das Produkt in anderen Varianten vorrätig ist.
Die fehlenden Frequenzen in den Einkaufsstraßen sind für die Händler deutlich spürbar und es wird bereits darüber nachgedacht, wie Neukunden gewonnen und Bestandskunden gehalten werden können. Innovationen, wie z.B. virtuelle Einkaufsbegleiter oder Regale, QR-Codes, Beacons oder 3D-Drucker können hierbei der Schlüssel sein, um Aufmerksamkeit zu generieren, bestehende Kunden zu begeistern und gleichzeitig zu binden. Die Idee der App „shopkick“ etwa setzt auf das Punktesammeln mit dem Smartphone, um Kunden in die Läden zu locken. Unter Verwendung der Beacon-Technologie werden bereits bei Betreten des Ladenlokals sogenannte „Kicks“ vergeben, die sich ab einer bestimmten gesammelten Anzahl in Prämien und Gutscheine eintauschen lassen.
Summa Summarum: Das veränderte Kaufverhalten und die daraus resultierende Notwendigkeit, eine Cross-Channel-Strategie im stationären Geschäft zu integrieren, stellt für viele Händler eine große Herausforderung dar. Ab Frühjahr 2017 sind Workshops zu verschiedenen Themen in Planung, die den Händlern weitere Möglichkeiten aufzeigen, um auf unterschiedlichen Kanälen unterwegs zu sein.