Lokale Aufmerksamkeit in der „digitalen Fußgängerzone“ erzeugen

Wo halten sich die potentiellen Kunden einer Stadt im Internet auf? Und wie kann man 130 Interessenten pro Tag anlocken, damit diese eine bestimmte Website eines Einzelhändlers besuchen. Das Forschungsinstitut für Regional- und Wissensmanagement testete in diesen Zusammenhang Online-Werbekampagnen zur Vermarktung von Kreativ-Einzelhändlern.

Mit den richtigen Keywords zu mehr Sichtbarkeit im Internet

Um Personen, die im Internet surfen, auf die eigene Website und Produkte aufmerksam zu machen, muss man erst einmal wissen, wo man diese Kunden erreicht (Stichwort: Digitale Fußgängerzone) und wie man sie dann ins virtuelle Geschäft oder bestenfalls sogar in reale Ladenlokal lockt. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit startete Professor Dr. Vieregge vom Forschungsinstitut für Regional- und Wissensmanagement Anfang 2019 einer Google-Ads-Kampagne (Suchmaschinen-Werbung), um Kunden auf die Online-Plattform „Frag-Rike“ zu führen.

Frag-Rike ist im Rahmen des vom EFRE und Land NRW geförderten Projektes Einzelhandelslabor Südwestfalen entstanden. Mit Frag-Rike soll das Potential der heimischen Innenstädte durch einzigartige Produkte (besondere Geschenke) sichtbar gemacht und somit gestärkt werden.

In den ersten 7 Wochen erschienen die geschalteten Anzeigen fast 1.800.000 Mal im Internet und wurden 3.940 Mal „angeklickt“. Wochentag-Beispiele: am 12. Februar 2019 wurden die Anzeigen 41.987 Mal im Internet angezeigt und 93 Mal angeklickt. Das entspricht einer Click-Through-Rate (CTR) von 0,22% (Anzeigen-Kosten, 12. Februar: 38,64 Euro). Am 3. März 2019 wurden die Anzeigen 84.991 Mal im Internet angezeigt und sogar 130 Mal angeklickt. Das entspricht einer Click-Through-Rate (CTR) von 0,15%.

Ein wichtiger Bestanteil der Kampagne war die Hinterlegung der richtigen Keywords. D. h. welche Suchbegriffe geben Kunden in die Suchmaschine ein, wenn sie nach Produkten stöbern, die theoretisch auf der Plattform „Frag-Rike“ zu finden sind. Da es sich bei „Frag-Rike“ vorrangig um eine Art Plattform für ausgefallene regionale Geschenke handelt, wurden bei den Online-Anzeigen auch die entsprechenden Suchbegriffe hinterlegt (siehe Keyword-Leitfaden, siehe SEO-Leitfaden). Hier die Begriffe, die von den potentiellen Kunden gesucht wurden und dazu führten, dass eine Anzeige überdurchschnittlich häufig „angeklickt“ wurde:

Wichtelgeschenk, Weihnachtsgeschenk, Geburtstagsgeschenk, Männergeschenk, Südwestfalen, Geschenk, Kierspe oder Hochzeitsgeschenk.

Das zentrale Keyword „Geschenk“, auch in Kombination mit anderen Begriffen, wurde von den Usern 18.405 Mal gesucht und führte zu über 503 Klicks (entspricht einer Quote von 2,73%).

Kundenstopper: Digitale Litfaßsäule

Wie lockt man nun aber Personen auf die Plattform, die gar nicht nach „regionalen Geschenken“ suchen? Funktioniert dies überhaupt? Ja, in dem man die Topsuchbegriffe einer Stadt in Form eines „Kundenstoppers“ verwendet. Die meisten Einwohner einer Stadt suchen lokal vorrangig nach dem Wetter, nach Sportergebnissen heimischer Vereine oder nach Immobilien. Daher hinterlegte Vieregge neben den „Geschenke-Keywords“ auch Suchbegriffe rund um das Thema „Wohnung“. Im oben genannten Zeitraum wurde der Begriff „Wohnung“ ca. 470.000 Mal gesucht und führte zu 355 Klicks auf die Geschenke-Plattform. „Hier wurden Menschen in die Frag-Rike-Welt geholt, die gar nicht danach gesucht haben“, erklärt Vieregge.

„Interessant wäre jetzt zu wissen, wie der Weg des Kunden, nach Besuch der Plattform Frag-Rike weitergeht“, ergänzt Vieregge. Was passiert, wenn die Kunden die Plattform verlassen, indem sie den Link auf die Unternehmensseite des auf Frag-Rike ansässigen Händlers klicken? Welche Internetseiten ruft er dort auf oder besucht der Kunde letztendlich sogar das reale Ladenlokal des Einzelhändlers?

Wer Herrn Prof. Dr. Peter Vieregge bei diesen Fragen weiterhelfen möchte oder wer nach Lösungen sucht, wie man potentielle Kunden in der digitalen Fußgängerzone ausfindig machen und gewinnen kann, wendet sich bitte direkt an folgende Kontaktdaten.

 

Kann ich Kunden mit Hilfe einer digitalen Litfaßsäule umlenken und in mein Geschäft locken? Foto: Einzelhandelslabor Südwestfalen (c) Verklickern GmbH